Zum Auftakt des UN-Jahres für die Beseitigung der Kinderarbeit erklären Kai Gehring, Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, und Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik:
Kai Gehring, Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe:
„Die Kinderrechte dürfen in der Krise nicht unter die Räder geraten. Die mühsam erarbeiteten Fortschritte der letzten Jahre, um Kinderarbeit einzudämmen, werden durch bewaffnete Konflikte und Kriege, aber auch durch die Folgen der Pandemie zunichte gemacht. Es muss alles daran gesetzt werden, die Ausbeutung und faktische Versklavung von Kindern zu verhindern. Die Durchsetzung der fundamentalen Rechte jedes Kindes auf Bildung und Freizeit gehören deshalb ganz oben auf die politische Agenda, damit jedes Mädchen und jeder Junge auch wirklich eine Kindheit hat. Die Bundesregierung sollte das Jahr zur Beseitigung der Kinderarbeit dringend zum Anlass nehmen, Kinderrechte weltweit in die Tat umzusetzen.“
Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik:
„Weltweit müssen noch immer mehr als 150 Millionen Kinder arbeiten. Beinahe jedes zehnte Kind ist betroffen. Diese Zahlen sind unerträglich. Kinder müssen die Chance haben, in die Schule zu gehen. Sie gehören ins Klassenzimmer und nicht auf die Werkbank. Um die Ausbeutung von Kindern weltweit einzudämmen, braucht es endlich ein Lieferkettengesetz. Obwohl der Koalitionsvertrag ein Lieferkettengesetz vorsieht, wird das Vorhaben schon viel zu lange blockiert. Darüber hinaus braucht es verbindliche sozial-ökologische Kriterien bei der öffentlichen Beschaffung, damit kein Marktplatz mehr mit Steinen aus Kinderarbeit gepflastert wird. Auch hier hinkt die Bundesregierung den eigenen Ansprüchen weit hinterher.“
Quelle: www.gruene-bundestag.de
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