
Artur Busse (Ratsmitglied), Judith Kohlstruck (Vorstandsmitglied beim Hospiz- und Palliativverband HPV NRW), André Feist-Lorenz (Vorsitzender Bezirksausschuss Velbert-Mitte), Dr. Esther Kanschat (stv. Bürgermeisterin und Landtagskandidatin) sowie Wolfgang Tamm (Geschäftsführer Hospizverein Niederberg) v.l. vor dem Neubau des Hospiz- und Palliativzentrums Niederberg an der Oststraße (Foto: Stefan Overkamp).
Die stellvertretende Bürgermeisterin und Landtagskandidatin der GRÜNEN Dr. Esther Kanschat hat das vor kurzem eröffnete stationäre Hospiz in Velbert besucht. Im Austausch mit Judith Kohlstruck, Vorstandsmitglied beim Hospiz- und Palliativverband, dem Dachverband der Hospizdienste in NRW, informierte sie sich zudem über die aktuellen Herausforderungen der Hospizbewegung.
„Ich bin hocherfreut, dass es nun auch in Velbert ein stationäres Hospiz gibt. Dieses ergänzt die sehr gute ambulante Hospiz- und Palliativversorgung durch die ambulanten Dienste und die SAPV (spezialisierte ambulante Palliativversorgung).“ so Dr. Kanschat. „Der Bedarf an stationären Hospizplätzen wird, nach allem was ich erfahren habe, in den nächsten Jahren steigen. Dies ergibt sich aus der Altersentwicklung der Bevölkerung und einer zunehmenden Zahl von Singlehaushalten. Familienangehörige leben öfters über ganz Deutschland oder gar weltweit verstreut.“
„NRW hatte im bundesweiten Vergleich immer eine Vorreiterrolle in der Hospiz- und Palliativversorgung“, erläutert Judith Kohlstruck vom HPV NRW. „Und dies egal welcher Couleur die Landesregierung war.“ Sie verweist z.B. auf die seit vielen Jahren tätigen ALPHA Stellen (= Ansprechstellen des Landes NRW zur Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehörigenbetreuung) in den beiden Landesteilen, die viele Entwicklungen positiv vorangebracht haben.

Wolfgang Tamm (Geschäftsführer Hospizverein Niederberg) stellt das neue Hospiz in Velbert vor (Foto: Stefan Overakamp).
„Trotz dieser positiven Ausgangsbedingungen trifft der sich immer mehr verschärfende Pflegenotstand auch die stationären Hospize, die eine hohe Fachlichkeit im Bereich der Pflege vorhalten. Auch hier wird es immer schwieriger gut ausgebildetes Personal zu finden, das in diesem schwierigen Sektor arbeiten möchte und kann.“ Es gibt rund 300 ambulante Hospizdienste und rund 70 stationäre Hospize in NRW. „Ich habe heute erfahren, dass die Begleitung trauernder Angehöriger bislang in keiner Weise von den Krankenkassen gefördert wird.“, so Dr. Kanschat. „Diese Arbeit wird von den stationären und ambulanten Einrichtungen selbstverständlich geleistet, aber allein durch Spenden finanziert.“ Gerade dieser Bereich hat durch die Coronapandemie einen großen Zulauf erhalten. Viele Menschen konnten sich während der Lockdowns oft nicht mehr von ihren sterbenden Angehörigen verabschieden. Es kam zu einer erschwerten Trauer, die einer qualifizierten Begleitung bedarf. Beachtlich zu sehen, wie viele Menschen sich im Bereich Hospizarbeit engagieren: Rund 10.000 Menschen arbeiten allein in NRW in Hospizbereich ehrenamtlich mit.
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