Politische Attacken, mahnende Worte der Jugend und gute Stimmung in vollbesetzter Cocktailbar Mit scharfer Zunge resümierte gleich zu Beginn die grüne Bürgermeisterkandidatin Dr. Esther Kanschat über die durch persönliche Interessen oftmals fehlgeleitete Politik in unserer Stadt: „Es kommt eben immer darauf an, was man wirklich will: Die einen wollen ihr Stadion – die anderen einen Dezernentenposten besetzen – eine dritte Gruppe will einfach nur mitspielen dürfen, wenn die „wichtigen“ Politiker Velberts etwas zu beraten haben.“
Im lockeren Ambiente der vollbesetzten Cocktailbar schmunzelten nicht nur die überwiegend Grün-orientierten Gäste. Immerhin waren auch vereinzelte Vertreter der Verwaltung und anderer Parteien sowie einiger Bürger- und anderer Vereine der Einladung gefolgt und haben den Abend sichtlich genossen. Die Poetry-Slammerin Marie Kaldenpoth warf dem Publikum schonungslos die ganze Wut der Jugend in Reimform vor die Füße: „Ihr müsst aufhören die Fehler bei anderen zu suchen, man kann den Planet B nicht bei Trivago buchen“ waren noch vergleichsweise milde Sprüche ihrer zwei Auftritte.
Sehr beeindruckt war auch die Landesvorsitzende der NRW-Grünen Mona Neubaur: „Es ist schwer, nach Dir zu reden, Marie“. Dann schlug sie einen weiten Bogen durch die ganze Bandbreite der aktuellen politischen Lage, mahnte zu klarer Kante bei Rechtsextremismus und Rassismus, und zeigte pointiert die Schwächen vor allem der schwarzgelben Landesregierung auf. Die Verantwortlichen kümmern sich mit ihrer fehlgeleiteten Energiepolitik nicht um die gefährdeten Arbeitsplätze bei den Erneuerbaren Energien und versäumen die Chance, auf eine moderne, CO2-arme Industrielandschaft umzusteigen.
Der Vorsitzende der BI Große Feld, Artur Busse, schonte die Verwaltung und den Rat nicht, welche lieber wertvolles Ackerland dem Flächenfraß opfern anstatt zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen.
Nach so viel Politik gab der Velberter Comedian Bora den Zuhörern die Gelegenheit, einfach nur noch entspannt abzulachen. Vor allem die Hits seines Programms „Liebevolle Attitüde“, in dem er etwa über eigene Erfahrungen als gebürtiger Velberter mit seiner Einbürgerung vor fünf Jahren berichtet, lösten viele Lachsalven aus, und führten so manche Absurdität im deutschen Behördentum vor Augen.
Fazit: Ein rundum gelungener Abend mit viel Lob von allen Seiten, nicht nur aus den eigenen Reihen…
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