Ein Neujahrsgruß an alle Autofahrer*innen 4. Januar 20184. Januar 2018 (Auto-)Lobby-Land Deutschland: Die Zeche zahlt nicht nur die Umwelt! (Foto: RaphaelaFotografie – pixabay.com) Während die „Klimakanzlerin“ sich bei sogenannten „Dieselgipfeln“ mit den Luftverschmutzern der Autolobby zum Kaffee trifft, zeigt die chinesische Regierung, was getan werden muss, um die Dinosaurier-Branche zum Umlenken zu bewegen. Laut Spiegel Online (SPON) hat Peking zum Jahreswechel den Bau von 553 verschiedenen Automodellen verboten, weil sie die staatlichen Verbrauchsvorgaben nicht einhalten. Betroffen sind laut SPON auch Fahrzeuge deutscher Hersteller (Einzelheiten gibt es hier!). Ganz anders hierzulande. Hier belässt man es bei einem (für die Hersteller) kostengünstigen „Software-Update“, obwohl jeder weiß, dass es so gut wie nichts nutzt. Denn in den Dieselfahrzeugen mit AdBlue-Abgasreinigung sind die Tanks für die Harnstofflösung viel zu klein — was die Hersteller gemeinsam abgesprochen hatten. Details dazu kann man hier nachlesen. Absprachen gab es aber auch bei LKWs. Vor wenigen Tagen berichtete SpiegelOnline, dass Deutsche Bahn, Bundeswehr und „tausende Fuhrunternehmen“ von den LKW-Herstellern Schadensersatz in dreistelliger Millionenhöhe fordern: – Bahn und Bundeswehr klagen gegen Lkw-Kartell, 20.12.2017 – Tausende Fuhrunternehmen fordern Schadensersatz, 27.12.2017 Der Spiegel schreibt: „Das Lkw-Kartell war 2011 aufgeflogen. Die Hersteller Daimler, MAN, Volvo/Renault sowie Iveco und DAF hatten jahrelang Preise abgesprochen und Mehrkosten im Zusammenhang mit der Einhaltung strengerer Emissionsvorschriften in abgestimmter Form an ihre Kunden weitergegeben. Die EU-Kommission verhängte im Sommer 2016 Milliardenstrafen gegen vier Hersteller. Die VW-Tochter MAN blieb in dem Wettbewerbsverfahren als Kronzeugin verschont.“ Aber nicht nur bei Schadstoffemissionen und Preisen wurde getrickst. Aktuelle Untersuchungen des International Council on Clean Transportation (ICCT) haben gezeigt, dass der Unterschied in den Verbrauchsangaben der Hersteller zum tatsächlichen Verbrauch seit 2001 kontinuierlich gestiegen ist. Dabei ist der stärkste Anstieg in der EU zu verzeichnen — von ca. 10% Mehrverbrauch in 2001 auf fast 40% Mehrverbrauch in 2014. Auch dies sicherlich eine Folge der Willfährigkeit deutscher Politiker*innen (siehe hier). Und nicht nur China ist gegenüber den Autoherstellern strenger als die den Autolobbyisten hörige GroKo. Das ICCT veröffentlichte im Dezember einen Vergleich der Nachrüstvorschriften für VWs in USA und Europa (siehe hier). Hiesigen Besitzer*innen betroffener Fahrzeuge dürfte die Lektüre dieses Berichts die Tränen in die Augen treiben. Während die US-Behörden den Konzern zu umfangreichen technischen Nachrüstungen verpflichten und in Einzelfällen sogar eine Verschrottung fordern (VW Touareg 2009-2012) — heißt es in der entsprechenden Tabelle für Europa: „Software only“. Allen Autofahrer*innen, die mit ihrer Wahlentscheidung dafür gesorgt haben, dass demnächst in Berlin wieder eine GroKo die Interessen der Autoindustrie auf Kosten aller Bürger*innen vertritt, wünschen wir eine gute Fahrt!