„Der Bauer und sein Prinz“ – Bericht zum Filmabend von Kreis- und Velberter Grünen am 8.11.15 mit Imbiss und Diskussion
„Das war eine sehr schöne Veranstaltung“, „toller Film, leckeres Essen“, „ein informativer, harmonischer Abend“, die Eindrücke der über 50 Gäste waren durchweg positiv. In dem Film „Der Bauer und sein Prinz“ wird gezeigt, wie Prinz Charles schon seit 30 Jahren ökologische Landwirtschaft in Südengland betreibt, welcher Nutzen und welche Heilkraft von ihr ausgeht.
Sowohl Bio- als auch konventionelle Landwirte, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt. Die bunte Mischung des Publikums sorgte im Anschluss für eine belebte Diskussion, so wies etwa Michael Greshake, Vorsitzender der Ortsbauernschaft Velbert, darauf hin, dass die Umstellung auf Bio etwa drei Jahre dauern würde, in der man viele Kosten habe, aber noch keine Einnahmen durch Bioprodukte. Zudem würden auch viele nicht Bio-zertifizierte Betriebe auf ökologische Parameter achten wie möglichst lange Lebenszeiten der Milchkühe, Zucht auf Gesundheit statt maximaler Leistung und vieles mehr.
Roland Rapp vom Biohof Halfeshof im Neandertal betonte, dass gerade die ökologische Landwirtschaft arbeitsintensiv sei, und dass in der Bevölkerung mehr Interesse geweckt werden müsse für gesunde, schmackhafte und wertvolle Lebensmittel. Dies könne nur erreicht werden durch mehr Information, schon in der Schule, etwa in Form von landwirtschaftlichen Projekten, Ausflügen und ähnlichem.
Einig war man sich beim Thema Flächenfraß, welcher ein großes Problem für die Landwirte darstellt. Täglich verschwindet bundesweit etwa die Fläche eines durchschnittlichen Agrarbetriebes unter Beton für Straßen, Industriegebiete und Häuser. Das ist wertvoller Boden, der für regionale Lebensmittelerzeugung für immer verloren geht. Gerade der Biolandbau benötigt viel Fläche, um z.B. mit der richtigen Fruchtfolge für eine natürliche Düngung zu sorgen.
Engagierte Bürger kritisierten den Einsatz von Pestiziden und anderer Chemie, wodurch die Bevölkerung krank werde. Gesunde Lebensmittel seien nun mal teurer, die Wertschätzung dafür fehle leider großen Teilen der Bevölkerung.
Die Grünen bedanken sich bei allen Gästen für die Teilnahme und rege Diskussion über dieses komplexe Thema, für das auf politischer Ebene die richtigen Weichen gestellt werden müssen, um Landwirte nicht weiter unter Druck zu setzen und die Produktion gesunder Lebensmittel vor Ort zu gewährleisten.
Karen Schemken
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