Nach Auffassung des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist der heute von Landesumweltministerin Heinen-Esser vorgestellte Waldzustandsbericht 2018 ein reiner Baum-Zustandsbericht, der keine Aussagen über den Zustand unserer Wald-Ökosysteme liefert.
„Ein Wald besteht nicht nur aus Bäumen und Holzvorrat, sondern ist ein artenreiches und komplexes Ökosystem. Ein Waldzustandsbericht müsste Indikatoren wie Pilze und Insekten im Blick haben. Dies fehlt jedoch völlig“, sagt der Landesvorsitzende Holger Sticht.
Das größte Problem der nordrhein-westfälischen Wälder sei, dass diese kaum noch aus Waldökosystemen, sondern überwiegend aus Baumplantagen bestünden. Diese künstlichen Kulturen seien tatsächlich anfällig für die vom Menschen induzierten Klimaveränderungen. So resultierte auch die Massenentwicklung von Borkenkäfern ausschließlich aus dem flächigen Anbau der Fichte. Diese Baumart käme aber von Natur aus nicht in NRW vor, das Problem sei also hausgemacht.
Ob tatsächlich auch Waldökosysteme durch die Sommerdürre nachhaltig geschädigt worden sind, sei nach wenigen Monaten noch gar nicht zu beurteilen. „Stand jetzt ist: es gibt Forst- und Baumschäden, aber keine Waldschäden“, sagte Sticht. Das von der Ministerin angekündigte neue Waldbaukonzept führe leider wieder auf den Holzweg.
„Wir müssen Förderprogramme an die selbstständige Entwicklung von Wald ausrichten und eben nicht an Waldbaukonzepten mit nicht standortheimischen Sippen oder gar nordamerikanischen Baumarten wie Douglasie oder Küstentanne. Nur möglichst naturnahe Waldökosysteme werden zukünftig in der Lage sein, sich dem Klimawandel anzupassen, dauerhaft den Rohstoff Holz zu liefern und alle Gemeinwohlfunktionen wie Erholung und Naturschutz zu erfüllen“, so Sticht.
Quelle: www.bund-nrw.de
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