Anlässlich der 75. Jahrestage der Atombombenabwürfe in Hiroshima am 6. August und in Nagasaki am 9. August erklärt Katja Keul, Sprecherin für Abrüstungspolitik:
Hiroshima und Nagasaki mahnen: Atomwaffen sind bis heute eine Gefahr für die gesamte Menschheit. Das Leid, das die Bomben über die Menschen brachten, darf niemals vergessen werden. Über 100.000 Menschen wurden durch die Explosion in Hiroshima am 6. August 1945 sofort getötet, unfassbar viele Menschen sind an den Folgen ihrer Verletzungen gestorben. Und es reicht nicht, einmal im Jahr daran zu erinnern. Wir müssen endlich handeln und abrüsten.
Doch die Atomstaaten investieren derzeit Milliarden in die Modernisierung ihrer nuklearen Arsenale, der INF-Vertrag von 1987 wurde gekündigt – ebenso das Iranabkommen. Sowohl die USA als auch Russland verfügen über etwa 6000 Sprengköpfe, von denen jeweils 1500 sofort einsatzbereit, also scharf gestellt sind. Ihre Sprengkraft summiert sich auf die 100.000-fache Sprengkraft der Bombe von Hiroshima. Nukleare Abschreckungspolitik hat noch nie funktioniert: Mit Atomwaffen kann man sich nicht verteidigen, ohne dass dadurch die eigene Vernichtung droht. Ein Rüstungswettlauf ist genau das Gegenteil dessen, was uns die Gedenktage an Hiroshima und Nagasaki mit auf den Weg geben.
Auch das Risiko eines Unfalls ist nicht geringer geworden. Im Gegenteil: automatisierte und schnellere Abläufe machen menschliches Eingreifen eher schwieriger. Gerade letzteres hat die Welt in den letzten 60 Jahren oftmals vor dem Untergang bewahrt.
Sicherheit ist nur ohne Atomwaffen möglich. EU und NATO müssen jetzt glaubhaft machen, dass es keine Stationierung neuer Mittelstreckenraketen in Europa geben wird. Von der Bundesregierung erwarten wir einen glaubhaften Einsatz für nukleare Abrüstung. Wir müssen daher endlich den Bundestagsbeschluss von 2010 umsetzen und die Atomwaffen zunächst aus Deutschland und dann aus ganz Europa abziehen und uns dem UN- Atomwaffenverbotsvertrag anschließen.
Quelle: www.gruene-bundestag.de
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