„Die Expertinnen und Experten haben heute deutlich gemacht, dass unser Wald besonders unter dem Klimawandel und seinen Folgen leidet. Dürren, Extremwetter-Ereignisse und ihre Folgen werden weiter zunehmen und unsere Wälder massiv beeinflussen. Um den neuen klimatischen Herausforderungen zu begegnen, müssen wir in NRW den Umbau hin zu einer naturnahen Dauerbewirtschaftung zügig und gezielt anpacken. Es darf nicht länger nur darum gehen, Schäden zu beheben. Wir brauchen endlich eine nachhaltige Waldpolitik mit Weitsicht.
Ein wichtiges Ergebnis der Anhörung war, dass die Landesregierung unter anderem ihre Jagdgesetzgebung neu ausrichten muss. Dass die Wildbestände zwingend auf ein waldverträgliches Maß zurückgefahren werden müssen, bestätigten sowohl die Gemeindewaldbesitzer als auch die Vertreter vom Regionalverband Ruhr, der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Denn ohne den Schutz der Jungpflanzen durch eine stärkere Bejagung ist der Wiederaufbau unserer dürre- und borkenkäfergeschädigten Wälder nahezu unmöglich. Eine konsequente Erhebung der im Landesjagdgesetz vorgeschriebenen Verbissgutachten ist dabei nach Ansicht der Experten der entscheidende Schlüssel, um endlich zu Wildbeständen zu kommen, die den Wald nicht schädigen.
CDU und FDP müssen zudem sämtliche Landesförderprogramme an die Bereitschaft zu einer klimaangepassten Waldbewirtschaftung binden. Gleichzeitig warnten die Experten, dass die eingesetzten Steuergelder nicht nach dem Gießkannenprinzip über die Waldflächen verteilt werden dürften. Die Landesregierung muss daher auch auf Bundesebene darauf drängen, dass etwaige zusätzliche Fördergelder ganz konkrete Waldökosystem- und Klimaschutzleistungen honorieren.
Überwiegend Unterstützung gab es in der Anhörung auch für unsere Forderung nach einem Waldfonds und neuen Strukturen zur Organisation von Waldbesitz. Für den Erwerb von wieder zu bewaldenden Kalamitätsflächen sollte es auch möglich sein, privates Kapital von Bürgern zu nutzen, die Waldbesitz genossenschaftlich organisieren. Projekte wie das in Remscheid zeigen, dass es den Umgang der Menschen mit dem Wald positiv beeinflusst, wenn dieser als Gemeinschaftsbesitz organisiert wird. Ein Waldfonds kann hier ein geeignetes Mittel sein – auch um den Anteil an Flächen mit naturbelassenen Wäldern in NRW zu erhöhen. Das Land sollte sich daher trauen, einen entsprechenden Waldfonds aufzulegen, und damit in die Zukunft unserer Wälder investieren.“
Quelle: www.gruene-fraktion-nrw.de
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