Union und SPD erteilen in ihrem Koalitionsvertrag der Weiterentwicklung von Energiestandards für Gebäude eine Absage. Das ist schlicht falsch und geht zu Lasten der Mieter und Eigentümer.
Ein aktuelles Gutachten des Instituts für technische Gebäudeausrüstung (iTG Dresden) „Anteil der Energieeffizienz an Kostensteigerungen im Wohnungsbau“ belegt, dass die Kosten für die klimaschützenden und energiesparenden Vorgaben beim Neubau weitaus geringer sind, als es die Immobilienwirtschaft behauptet.
KOSTEN FÜR ENERGIESPARHÄUSER WEIT GERINGER ALS ANGENOMMEN
Der Bau von Energiesparhäusern nach heutigem Neubaustandard ist günstiger als angenommen. Statt rund 100 Euro pro Quadratmeter oder 6-7 Prozent der Baukosten, wie behauptet, fallen gemäß des Gutachtens nur die Hälfte davon als Mehrkosten beim Neubau an, um den Energieeinsparverordnung (EnEV) 2016 Standard statt dem vorherigen Standard EnEV 2014 zu erreichen. Durch geeignete Technik könnten die Mehrkosten sogar auf ein Viertel davon gesenkt werden, so die Studie.
Gegenüber dem heutigen Standard EnEV 2016 (entspricht etwa einem Effizienzhaus 70) kommen die noch sparsameren Effizienzhäuser 55 und 40 in der Realität oftmals günstiger oder zu gleichen Kosten, wie Studien anhand realer Bauvorhaben in Hamburg und Freiburg nachwiesen.
ENERGIEEINSPARUNG GLEICHT ERHÖHTE BAUKOSTEN AUS
Die Ausgaben für Energietechnik im Neubau werden durch die Einsparungen bei den Nebenkosten mehr als kompensiert. Sparsame Gebäude bieten den Bewohnern einen sicheren Schutz vor steigenden Energiepreisen und sichern dauerhaft günstige Nebenkosten. Dass das Energiesparrecht die Baukonjunktur bremsen soll, konnten die Forscher ebenfalls nicht nachweisen, vielmehr herrsche trotz der EnEV-Verschärfung 2016 ein Bauboom und das Förderprogramm, das auf den besonders klimafreundlichen Effizienzhaus-55-Standard abzielt, wird bestens angenommen.
ENGPASSFAKTOR GRUNDSTÜCKSPREIS
Die immensen Preissteigerungen und Knappheiten bei Grundstücken seien der „entscheidende Engpassfaktor“ für die Verteuerung von Neubauten, so das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Natürlich fallen damit auch platzintensive Stellplätze, aber auch teure Ausstattungen wie Tiefgaragen, bodentiefe Fenster oder Echtholzparkett ins Gewicht.
DAS GRÜNE PROGRAMM: FAIRE WÄRME
Wir brauchen ein Programm für Faire Wärme, das Eigentümer und Mieter darin unterstützt, die Energiewende in Deutschland klimafreundlich, bezahlbar und ökologisch zu gestalten.
Statt in die Zukunft zu blicken und die wahren Kostentreiber zu identifizieren, stellt sich die Bundesregierung hinter die Immobilienwirtschaft. So verhindert die Bundesregierung die Energiewende im Gebäudebereich, Klimaschutz und bezahlbaren Wohnraum.
Quelle: www.gruene-bundestag.de
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