
Josefine Paul stellv. Fraktionsvorsitzende, Fraktionsgeschäftsführerin, Sprecherin für Kinder, Jugend und Familie, Sprecherin für Frauen- und Queerpolitik, Sprecherin für Sportpolitik
Zur Situation von Familien mit kleinen Kindern, der Kindertagesstätten und Tagespflegepersonen erklärt Josefine Paul, Sprecherin für Kinder und Familie sowie stellvertretende Vorsitzende der Grünen Landtagsfraktion NRW:
„In der aktuellen Diskussion um mögliche Lockerungen kommt der Blick auf Familien mit jüngeren Kindern häufig zu kurz. Die sozialen Folgen, die insbesondere Kinder und Familien tragen, sind aber sehr hoch. Derzeit ist vieles, was Kinder für ein gesundes Aufwachsen brauchen, nur sehr eingeschränkt möglich, wie Bewegung oder soziale Kontakte mit anderen Kindern.
In vielen Familien wird die Situation zunehmend belastender. Wir brauchen deshalb jetzt flexible Lösungen unter Berücksichtigung des Infektionsschutzes. Die Landesregierung muss insbesondere Kindern aus besonders belasteten Familiensituationen ebenfalls Zugang zur Notbetreuung ermöglichen. Auch Alleinerziehende sind besonders stark von der Krise betroffen und brauchen dringend Unterstützung.
Minister Stamp muss sicherstellen, dass der Infektionsschutz für Kinder sowie Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas auch umgesetzt werden kann. Wir brauchen konkrete Hygienestandards und den Zugang zu Desinfektionsmitteln. Zusätzlich sind Vorgaben zur Belegung notwendig sowie verbindliche Hinweise zum konkreten Umgang mit dem Personal: Welches Personal gehört Risikogruppen an und kann daher aus Gesundheitsschutzgründen nicht eingesetzt werden? Und welches Personal steht für eine Erweiterung der Notbetreuung zur Verfügung? Darüber hinaus muss Minister Stamp gemeinsam mit Expertinnen und Experten Handlungsempfehlungen entwickeln und den Kitas zugänglich machen, wie Infektionsschutz auch mit Kleinkindern umsetzbar ist.
Gleichermaßen müssen Betreuungsschlüssel und Hygienevorgaben für Tagespflegepersonen konkretisiert und ihr Zugang zu Desinfektionsmitteln sowie Hinweisen zum Infektionsschutz bei der Betreuung von Kleinkindern gesichert sein.
Es muss überlegt werden, inwieweit es Eltern ermöglicht werden kann, in Zusammenschlüssen von zwei bis drei Familien die Betreuung der Kinder zunächst privat in festen Gruppen zu organisieren. Bei immer gleich bleibenden Gruppen und sonstigen Vorsichtsmaßnahmen im Alltag besteht ein geringeres Infektionsrisiko.
Mütter und Väter müssen zudem finanziell abgesichert werden, wenn sie wegen fehlender Betreuung nicht arbeiten können. Wir fordern daher temporäre Lohnersatzleistungen für Eltern in der Corona-Krise. Darüber hinaus muss auch der Kündigungsschutz gestärkt werden.“
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Grüne NRW: Mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien
Die Zukunftskoalition von CDU und Bündnis 90/Grüne hat sich zum Ziel gesetzt, die Erzeugung von Windkraft in NRW in den kommenden Jahren massiv auszubauen. Michael Röls, Sprecher für Klimaschutz und Energiepolitik…
Weiterlesen »
FAQ Braunkohleabbau
Was bedeutet der Braunkohle-Abbau konkret für die Menschen im rheinischen Revier? Viele Menschen im Rheinischen Revier arbeiten direkt oder indirekt in den Tagebauen oder den Kraftwerken. Für sie bedeutete die…
Weiterlesen »
Grüne NRW: Klimakrise fordert Tribut – Wiederaufforstung und nachhaltigen Waldumbau weiter fördern
Zum vorgestellten Waldzustandsbericht für das Jahr 2022 erklärt Dr. Gregor Kaiser, Sprecher für Wald und Nachhaltigkeit der Grünen Fraktion im Landtag NRW: „Der neue Waldzustandsbericht belegt, was beim Spaziergang durch…
Weiterlesen »