Ein kurzer Bericht vom ersten Grünen Stammtisch am 12.04.2018 im Brauhaus alter Bahnhof in Velbert:
Geplant war ein Stammtisch als offenes Angebot für Parteimitglieder und Interessierte mit jeweils einem Themenschwerpunkt. Erstes Thema war “Gemeinwohlprämie in der Landwirtschaft” Gekommen sind 10 Parteimitglieder und 10 “Externe”, davon 5 mit agrarwirtschaftlichem Berufshintergrund.
Herr Dr. Eichholz hat zu dem komplexen Thema Agrarsubventionen in der Landwirtschaft und Einführung einer Gemeinwohlprämie für die Landschaftspflege referiert, dies kann hier inhaltlich nicht vollumfänglich wiedergegeben werden. Im Anhang ist eine Broschüre des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege beigefügt, die detailliert das Konzept der Gemeinwohlprämien beschreibt. Einen kurzen Überblick gibt ein Artikel aus der topagrar: www.topagrar.com
Seit den 50er Jahren fließen von der EU fortlaufend viele Milliarden Euro an Subventionen für die Landwirtschaft, aber gefördert werden durch die Bindung an Agrarfläche insbesondere große Unternehmer. Anschaulich erläutert wird das in diesem Spiegel-Bericht: www.spiegel.de
Mit der Gemeinwohlprämie sollen vor allem Landwirte gefördert werden, die anstatt klassischer Bewirtschaftung bestimmte, eher unproduktive Flächen nach bestimmten Umweltschutzstandards (Biodiversität, Wasser- und Bodenschutz) im Sinne des Gemeinwohls pflegen. Das können Heckenpflanzungen für mehr Artenvielfalt, aber auch viele andere Maßnahmen sein. Bewertet und honoriert wird nach einem Punktesystem.
Das Thema wurde lebhaft und kontrovers diskutiert, einige sahen die Gefahr der “Überregulierung” und des Aufbaus eines weiteren “ineffizienten Verwaltungsapparates” , andere begrüßten durchaus den Fokus auf landwirtschaftlich unattraktive Flächen, deren gemeinschaftlicher und auch ideeller Wert dadurch gesteigert wird. Zudem können so auch kleine und stärker ökologisch orientierte Landwirte gefördert werden, die beim derzeitigen Subventionssystem benachteiligt werden.
Auch wurde angeregt, so eine Förderung für alle, die Flächen im Sinne des Gemeinwohls pflegen, einzurichten, wenngleich das womöglich den Finanzrahmen sprengen könnte und der Fokus auf die Förderung kleinerer Landwirte verloren ginge.
Einig war man sich in der EU-weiten Fehlentwicklung, die durch eine unzeitgemäße Subventionspolitik gefördert wird (siehe Spiegel-Artikel).
Dieser Stammtisch war eine offene Veranstaltung, um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung mit einzubringen. Im nächsten Schritt wird parteiintern beraten, wie wir sowohl mit diesem Thema weiter fortfahren wollen also auch wie die nächsten Grünen Stammtische gestaltet werden sollen, da es in einigen Punkten sicherlich noch organisatorisches Verbesserungspotential gibt.
Ein herzliches Danke-Schön an alle, die sich aktiv mit eingebracht haben!
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