Seit Mitte letzten Jahres ist bekannt, dass die Stadt Velbert auf der bislang landwirtschaftlich genutzten Fläche entlang der Langenberger Straße/Bleibergstraße ein neues Gewerbegebiet plant. Auf insgesamt 26 ha (entspricht ca. 58 Fußballfeldern) soll neues und zum Teil sogar emitierendes (also lautes und/oder schmutziges) Gewerbe angesiedelt werden.
Dieses Projekt droht einmal mehr zu einer städtebaulichen Fehlplanung in Velbert zu werden. Lage, Erschließungs-, Entwicklungskosten und Größe stehen in keinem Verhältnis zum künftigen Nutzen, denn nur etwas mehr als die Hälfte des geplanten Bereichs kann als Gewerbefläche realisiert werden. Unbebaute schützenswerte Natur und ökologisch wichtige Landschaft werden unwiderruflich vernichtet – eine Entscheidung, deren Folgen sich nicht mehr rückgängig machen lassen. Sie prägt unser Stadtbild für Generationen. Die Velberter GroKo verhindert jeden konstruktiven Gegenentwurf, ignoriert unbequeme Meinungen und verdrängt Fakten. Nicht nur aus den Reihen der politischen Opposition, sondern auch von engagierten kritischen Bürger*innen.
Ab Ende Oktober durchlaufen nun die nötigen Beschlussvorlagen der Stadtverwaltung die politischen Gremien. Den Auftakt bildet der Bezirksausschuss Mitte (31. Oktober 2018), gefolgt vom Umwelt- und Planungsausschuss am 6. November 2018 und dem Wirtschaftsförderungsausschuss am 7. November 2018. Alle Sitzungen sind öffentlich, können also von Interessierten ohne Anmeldung besucht werden. Das ist eine wichtige Möglichkeit, sich mit Bedenken und Kritik in die Entscheidungsfindung einzubringen. Neben den politischen Akteuren aller Parteien sind hier auch die Vertreter*innen der Stadtverwaltung anwesend. Besser, direkter und schneller kann man also gar nicht Antworten auf offene Fragen erhalten oder Vorbehalte vortragen. Dass eine breite öffentliche Beteiligung positiven Einfluss auf die Entscheidungsfindung der Velberter GroKo haben kann, hat sich zuletzt in der Causa Brangenberger Straße gezeigt. Einzelheiten zu unserem erfolgreichen Antrag auf Nachuntersuchungen gibt es hier.
Die einzelnen Termine und Sitzungsorte findet ihr hier!
Nicht nur die Sitzungen sind öffentlich, sondern auch die entsprechenden Unterlagen der Ausschüsse. Wer also Lust und Zeit hat, sollte sich einmal die über 830 (!) Seiten anschauen. Die Unterlagen kann man hier einsehen. Vielleicht finden sich auch einige Antworten – oder weitere Fragen!
Also: Vorbeikommen, einmischen, mitgestalten – jetzt!
Übrigens: Die Bürgerinitiative Große Feld Velbert hat ein aufwendiges Gegengutachten erstellen lassen. Hier der Artikel in der WAZ dazu.
Update: Hier einige Bilder von der Demo gegen das geplante Industriegebiet am 31.10.2018, vor der Sitzung des BZA Mitte!
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