Unser Gastautor Christoph Schulz sieht den Plastikmüll im Meer neben der Klimakrise als größtes Umweltproblem unserer Zeit. Jedes Jahr geraten weltweit etwa acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane und kosten 100.000 Meeressäugern und einer Million Seevögeln das Leben. Um das zu ändern gibt er Tipps, wie wir im Alltag weniger Plastikmüll produzieren können.

Christoph Schulz von CareElite engagiert sich gegen den Plastikmüll in der Umwelt. (Foto: © Christoph Schulz)
Die Plastikflasche treibt 450 Jahre im Meer und hat sich erst dann langsam in kleineres Mikroplastik zersetzt. Diese kleinen Plastikpartikel werden von Fischen gefressen und liegen einige Zeit später auf unserem Mittagstisch. Plastikmüll im Meer entsteht aber nicht nur durch das Entsorgen von Plastikflaschen, Plastiktüten und anderen Dingen aus Kunststoff in der Umwelt. Es gelangt auch durch unsere Abflüsse aus den Haushalten direkt ins Meer. Neben der Verbesserung weltweiter Recycling-Systeme ist vor allem die persönliche Einstellung jedes einzelnen Menschen entscheidend dafür, diese Massen an Plastikmüll zu reduzieren. Deshalb möchte ich 10 Tipps weiter geben, mit denen jeder von uns weniger Plastikmüll produziert und weniger Mikroplastik in die Gewässer schießt.
- Plastikflaschen gegen Leitungswasser und Trinkflasche tauschen
Man kann sich das Tragen der schweren Plastikflaschen sparen und seine Glas- oder Edelstahlflasche aus dem Hahn auffüllen. Diesen Luxus hat nicht jeder. - Duschgel, Shampoo und Deo im festen Stück verwenden
Zunächst vielleicht ungewohnt, dafür aber ohne Plastik. Duschgel, Shampoo oder Deo funktionieren auch wunderbar am Stück. Und das plastikfrei. - Mit Rucksack oder Stoffbeutel zum Einkaufen
Vor dem Einkauf an Rucksack oder Stoffbeutel denken. So kann man ideal auf Plastiktüten verzichten. - Kleidung aus Naturmaterial bevorzugen
Durch jeden Waschgang gelangen etwa 1.900 Plastikfasern durch den Abfluss in unsere Gewässer. Wer bewusst Kleidung aus Naturmaterial wie Leinen nutzt, wirkt diesem Problem entgegen. - Obst und Gemüse lose einkaufen
Äpfel, Bananen, Gurken und Co. müssen nicht in Plastik verpackt sein. Deshalb empfehle ich sie lose einzukaufen. - Plastikzahnbürste gegen eine Holzzahnbürste tauschen
An den Stränden dieser Welt liegen unglaublich viele Plastikzahnbürsten, die dort auch ewig bleiben. Mit dem Umstieg auf Holzzahnbürsten haben wir dasselbe Putzergebnis und eine nachhaltige Alternative zur Plastikzahnbürste. - Unverpackt-Läden unterstützen
Unverpackt-Läden gibt es noch nicht in jeder Stadt, aber gefühlt öffnet in Deutschland jede Woche ein neuer Unverpackt-Laden seine Pforten. Hier können mitgebrachte Behälter aufgefüllt werden ohne Plastikmüll zu produzieren. - Jeden einzelnen Einkauf hinterfragen
Brauche ich diese Sache wirklich? Oder liegt sie nach drei Tagen unnütz herum? Jeder sollte versuchen, sinnvoller zu konsumieren und sein Geld für wichtigere Dinge zu sparen. - Persönliche Einstellung vorleben und weitergeben
Wer nachhaltig lebt und wenig Müll produziert, sollte andere mit seinem Lebensstil inspirieren. Nur so wird unsere Gesellschaft langfristig nachhaltiger. - Aufräumaktionen unterstützen und selbst starten
In ganz Deutschland, aber besonders an den deutschen Küsten organisiert der NABU viele Reinigungsaktionen, denen sich jeder anschließen kann. Jeder kann natürlich auch seine eigenen Aktionen starten. Das empfehle ich besonders denjenigen, die im Urlaub Strände entdecken, die im Plastikmüll ersticken.
Damit wir nicht im Müll ersticken und schonend mit den Ressourcen unserer Erde umgehen, ist ein nachhaltiges Leben unglaublich wichtig. Wer diese Ansätze verinnerlicht und umsetzt, kann wirklich stolz auf sich sein.
Christoph Schulz betreibt den Blog „CareElite – natürlich & plastikfrei“
Quelle: gruene.de
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